Gleich vorneweg: Freilernen kann man genauso wenig beantragen wie Glück oder einen gesunden Lebensstil.
Es ist die Frage, ob dir jemand erlaubt, dass du dich frei und selbstbestimmt bilden darfst. Vielmehr ist es deine innere Einstellung, die es dir erlaubt, so zu leben.
Würde es einen Antrag fürs Freilernen geben, ist das so, als ob man bei der jährlichen Steuererklärung neben dem Kinderfreibetrag auch noch ein Häckchen setzen kann für „Glück empfinden“ oder „Erfolgreich sein“ oder „friedliches Familienleben haben“.
Aber das gibt es nicht. Das Leben ist keine Steuererklärung und auch keine to-do Liste zum abhaken.
Freilernen und frei leben bedeutet, eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen. Es ist vielmehr ein Prozess, der durch die innere Haltung angestoßen wird. Ein Weg, den man erkunden kann, sobald man bereit dafür ist. Ganz ohne dafür eine Erlaubnis zu bekommen.
Freilernen ist eine Lebenseinstellung, die mit Sicherheit nicht zu jedem passt. Genauso wie das Wohnen auf dem Land/ in der Stadt / in einer Jurte usw.
Es ist eine Einstellung, die mit einem besonderen Augenmerk auf Gleichwürdigkeit eines jeden Menschen einhergeht und die Bedürfnisse besonders der jungen Menschen im Blick hat. Eine Einstellung, die auf Respekt, Achtung und Wertschätzung basiert.
Wo du das beantragen kannst? Nur bei dir selbst. Vielleicht horchst du mal in dein Herz? Oder fragst deinen Sohn/ deine Tochter?